Um 1200 entstand das Nibelungenlied und etwa 300 Jahre nach den älteren Edda-Liedern. Der Verfasser des Liedes ist unbekannt. Überliefert ist das Nibelungenlied in verschiedenen Handschriften. Es ist ein großes Werk von ca. 2400 vierzeiligen Strophen (je nach Handschrift sind es einige Strophen mehr oder weniger). Das Nibelungenlied besteht aus zwei Teilen, Teil I beinhaltet 18 Gesänge, Teil II 21. Es wird das Schicksal Siegfrieds und der Untergang der Burgunden dargestellt. Die wichtigsten Gestalten der Edda (eine aus Island stammende Götter- und Heldenliedersammlung) und der Volsungasaga (ein Teil der Eddalieder) finden sich wieder. Sigurd als Siegfried, Gudrun als Kriemhild, die Königssöhne Gunnar und König Gunther und dessen Lehensmann Hagen, der Hunnenkönig Atti als Etzel.

Geschichtlicher Hintergründe sind der Zerfall des Weströmische Reiches, der Einfall der Hunnen und der Aufstand der Burgunder am Niederrhein.

Inhalt:
1. Teil
Siegfried ist der Sohn des Königs Siegmund von Xanten und dessen Frau Sieglinde. Er gewinnt den Nibelungen Hort, erschlägt mit dem Schwert zwölf Riesen und sechshundert Recken, besiegt den mächtigen Zwerg Alberich und nimmt ihm die Tarnkappe ab. Schließlich wird er zum Drachentöter, badet in dessen Blut und wird unverwundbar bis auf eine Stelle zwischen seinen Schultern, wo ein Lindenblatt während des Bades im Drachenblut die Hornhautbildung verhinderte. Als er von der großen Schönheit der Königstochter der Burgunden, Kriemhild, hört, bricht er nach Worms auf und will um sie werben. Beim Burgunder König Gunther angekommen, wirbt er um dessen Schwester Kriemhild. Er darf sie ehelichen, nachdem er dem König hilft, die starke Brünhild Königin von Island im Dreikampf zu bezwingen. Unsichtbar unter der Tarnkappe, führt er Gunther beim Weitwurf die Hand und trägt ihn beim Sprung. Weil sich die Besiegte in der Hochzeitsnacht dennoch verweigert, muss Siegfried erneut einspringen. Nach  einem heftigem Kampf gibt sich Brünhild geschlagen. Siegfried nimmt Brünhilds Ring und den Gürtel mit und gibt beides Kriemhild. Nach der Hochzeit und der Nacht mit Gunther verliert sie ihre früheren magischen Kräfte. Jahre später verrät Kriemhild den Betrug und nennt Brünhild eine Dirne ihres Mannes. Brünhild vertraut sich Hagen von Tronje an und dieser verspricht Siegfried zu töten. Er bringt Siegfried auf der Jagd um. Da Kriemhild auf Rache sinnt und mittels des Nibelungenhortes versucht sich Anhänger zu verschaffen, bringt Hagen den Schatz an sich und versenkt ihn im Rhein.

2. Teil
13 Jahre später folgt Kriemhild dem Werben des Hunnenkönigs Etzel, zieht auf seine Burg in Gran in Ungarn und wird dessen Frau mit in der Hoffnung dadurch doch die  Möglichkeit zur Rache an Siegfrieds Tod zu bekommen. Sie lockt die Burgunder, die jetzt Nibelungen heißen, ins Hunnenland zu einem Fest. Auf der Burg von König Etzel beginnen schon bald die Kämpfe. Nachts lässt Kriemhild den Festsaal, in dem sich ihre Brüder, Hagen von Tronje und weitere Nibelungen verbarrikadiert haben, in Brand legen. Alle werden getötet bis auf Gunther und Hagen. Da Hagen die Lage des Nibelungenhorts verweigert, solange noch einer seiner Könige am Leben ist, lässt Kriemhild ihren Bruder töten. Da Hagen trotzdem nichts verrät, schlägt Kriemhild ihm den Kopf ab. Hildebrand rächt Hagens Tod und erschlägt Kriemhild. Von den Nibelungen lebt niemand mehr.

Friedrich Hebbel: Die Nibelungen

Biographie:
– 1813 als Sohn eines armen Maurers in Schleswig-Holstein geboren
– er erlebte traumatische Kindheit, von der später auch nicht loskommt: zB. durften er und seine Geschwister nichrt lachen und wurden vom Vater wölfe genannt
– er wird Kirchenvogt
– 1829 wird sein erstes Gedicht veröffentlicht und man wird auf ihn aufmerksam
– 1835 Hebbel geht nach Hamburg um das Gymnasium zu besuchen, was ihm durch Gönner ermöglict wird und kann dadurch auch drei Jahre in Heidelberg und München studieren; Elise Lensing (Näherin), opfert aus Liebe alle Ersparnisse für Hebbel, doch dieser lebt in diesen Jahren in bitterster Armut; er schreibt für die Zeitung und entwickelt Ideen für Dramen; Auf die Nachricht vom Tod seiner Mutter, marschiert er mitten im Winter von München nach Hamburg
– 1840 wird Hebbel mit dem Drama “Judith” berühmt
– Der dänische König gewährt ihm ein Stipendium für eine Bildungsreise nach Paris. Dort vollendet er sein bürgerliches Trauerspiel “Maria Magdalena”. In diesem Drama verarbeitet er seine Erlebnisse in der Münchner Familie, bei der er während seines Studiums lebte, und setzt die Tradition des bürgerlichen Trauerspiels fort. Nach Reisen in Italien kommt er völlig mittellos in Wien an.
– 1846 heiratet Hebbel die Schauspielerin Christiane Enghaus und kann nun ohne finanzielle Sorgen an seinen Werken arbeiten.
– 1861 Hebbels größtes Werk, die Dramentrilogie “Die Nibelungen” wird uraufgeführt
– 1863 stirbt Hebbel am 13. Dezember in Wien

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