Spannung, Action und Abenteuer
Effektive Nachhilfe muss, entgegen vieler Vorurteile nicht den strengen Regeln aus grauer Vorzeit gehorchen. Viel mehr sollte Nachhilfe eine Mischung aus spannendem Entdecken und einem kleinen Abenteuer sein. Die Mathematik ist, ebenso wie eine fremde Sprache – oder die eigene Sprache, ein echtes Abenteuer, dass es zu entdecken gilt. Auch im Abitur Jahrgang kann man noch spannende Erfahrungen mit Stochastik sammeln oder die Freuden vektorieller Figuren entdecken.
Konsequenz ist die Basis guter Arbeit
Egal ob es um Vokabeln, Matheaufgaben oder die ungeliebten Hausaufgaben geht – Konsequenz ist das A und O. Maßnahmen und Strafe, Telefonate und Belohnungen, die man ankündigt müssen auch umgesetzt werden. Ansonsten wird man schnell zum zahnlosen Tiger, der keine Kraft mehr für guten Unterricht hat. Weiß das Kind, dass es eine schöne Belohnung gibt, wird es lieber arbeiten und somit auch motivierter sein. Arbeitet es nicht gut mit, so muss es sich darauf verlassen können, dass dem eine Sanktion folgt. Ein gutes Lehrer – Schüler Verhältnis führt automatisch auch dazu, dass Schüler dem Unterricht gerne beiwohnen. Wenn es auch manchmal bedeutet, dass man kein Freund für das Kind sein kann, so kann man doch eine berechenbare, verlässliche und geschätzte Hilfe werden.
Kinder sind Individuen
und so sollten sie auch behandelt werden. Nur wenn man die Persönlichkeit des Kindes erkennt und bereit ist diese zu respektieren kann man das Kind optimal fördern. Individueller Unterricht kann mehr Erfolg nach sich ziehen, als das stumpfe herunter reden immer gleicher Erklärungsmuster. Doch wie erkennt man welches Kind man vor sich hat? Ein guter Nachhilfe Lehrer achtet auf die unzähligen Kleinigkeiten, die ein Kind in der Interaktion an den Tag legt. Welche Vorlieben hat ein Kind, was mag es in seiner Freizeit unternehmen? Für was fühlt sich das Kind berufen und welche Dinge mag es ganz und gar nicht? Gibt es Spiele und Süßigkeiten von denen der Schüler hingerissen ist? Sich diese Kleinigkeiten einzuprägen macht immer Sinn, auch sollte man sich nach jeder Stunde ein paar Notizen machten, um schnell das Bild vom Kind festigen zu können. Hat man als Nachhilfe Lehrer die individuellen Stärken, Schwächen und Vorlieben erfasst, so kann man im Unterrichtsgeschehen gezielt darauf eingehen. Ein kleiner Aufkleber mit dem Lieblingscomic Helden unter dem Arbeitsbogen kann wahre Wunder bewirken.
Hausaufgaben sollten sparsam besprochen werden
Bespricht man in jeder Stunde die Hausaufgaben bleibt das Aufarbeiten von Wissenslücken leider auf der Strecke. Nachhilfe dient im optimalen Fall dazu, dass sich die Schulleistungen verbessern, was voraussetzt, dass der Stoff wiederholt wird, der Voraussetzung ist für den aktuellen Lernstoff. So muss man für die Bruchrechnung beispielsweise auch die Wiederholung der Grundrechenarten in Betracht ziehen. Hausaufgaben Hilfe kann dazu führen, dass man weder erkennt welche Lücken erneut bearbeitet werden müssen, noch dass der Lehrer ein objektives Bild von den Leistungen des Schülers haben kann. Letzteres ist besonders wichtig für Lehrer, die nicht viel Zeit in der Klasse verbringen. So sind Hausaufgaben, die häufiger nicht richtig angefertigt werden ein Zeichen auf das ein guter Lehrer mit unterstützenden Maßnahmen reagiert. Auch beim Kind wird eine falsche Sicherheit gebildet, wenn die Hausaufgaben immer gemeinsam in der Nachhilfe erarbeitet werden. So hat das Kind nicht die Möglichkeit objektiv seine Fertigkeiten in der Anwendung zu testen, sondern bekommt laufend positive Rückmeldungen vom Lehrer und damit auch das Gefühl, dass der Stoff verstanden wurde. Dieses Gefühl kann jedoch nicht der Realität entsprechen und direkt zu falschem Lernverhalten führen.
Hausaufgaben aufgeben wann es nötig ist
Sind Lücken im Lernstoff deutlich geworden, so müssen diese umgehend geschlossen werden. In so einem Fall ist es richtig und wichtig dem Kind Hausaufgaben aufzugeben. Die Nachhilfe Hausaufgaben sollten zeitlich jedoch keinen großen Raum im Alltag des Kindes einnehmen. Fünf bis zehn Minuten täglich genügen, um bereits erste Erfolge für sich verzeichnen zu können. Hilfreich kann es sein, Kontakt mit der zuständigen Lehrkraft aufzunehmen, um Konflikte zu verhindern.
Die Lehrer mit einbinden
Die Fachlehrer sollten informiert werden, dass das Kind Nachhilfe bekommt. Sicherlich sollte man Telefonate mit den Lehrkräften eher sparsam dosieren – diese haben unzählige Kinder in jeder Klasse, die ihrerseits wiederum zahlreiche besorgte Eltern haben. So müssen Lehrer unzählige Gespräche mit den Eltern ihrer Schüler führen und sind häufig genervt von hohem Telefonaufkommen.
Signalisieren, dass man gerne mit dem Lehrer oder der Lehrerin zusammen arbeiten möchte, sollte man jedoch. Gerne kann man auch zeigen, dass man als Nachhilfekraft bereit ist dem Lehrer Arbeit zu ersparen, indem man anbietet bestimmte Themen mit dem Schüler gezielt nachzuarbeiten, oder Arbeitsbögen mit dem Schüler zu bearbeiten, die der Lehrer ihm mitgibt.
Die Eltern mit einbeziehen
Die Eltern kennen das Kind am Besten und wissen genau, was für den Schüler wichtig und gut ist. So sollte man auf Ratschläge der Eltern Wert legen und ihre Einschätzungen und Sorgen ernst nehmen. Auch wenn der Nachhilfelehrer der Fachmann bzw. die Fachfrau ist – die Eltern sind der Auftraggeber und nicht das Kind. Man kann beratend und helfend zur Seite stehen, die Entscheidungen sollte man jedoch den Eltern überlassen. Sie tragen schließlich auch ganz unmittelbar die Konsequenzen von gutem oder schlechtem Unterricht. Eltern können zudem Rückmeldungen vermitteln, die helfen den Schüler / die Schülerin zu verstehen und den Unterricht effektiver zu gestalten. Aufmerksam sollte man immer dann werden, wenn man durch das Elterngespräch Rückschlüsse über die bevorzugten Lernkanäle, ehemals erfolgreiche Schulstrategien des Kindes oder besondere Lernprobleme erhalten kann. Leider ist es so, dass Eltern meist nicht alle Fakten beim ersten Gespräch offenbaren. Diese Tatsache macht regelmäßigen Kontakt zu den Eltern der Schüler notwendig und hilfreich.
Regelmäßig Notizen machen
Macht man sich nach jeder Stunde im kleinen Rahmen Notizen, verbessert sich das Gefühl für den Schüler, den Stoff und die eigene Lehrkompetenz. Ein einfaches Standartformular kann man sich in jedem Textverarbeitungsprogramm herstellen. Enthalten sollte das Stundenprotokoll neben den Namen der Anwesenden, dem Ort und der Urzeit des Unterrichts welcher Stoff vermittelt wurde und wie gut der Stoff verstanden wurde. Auch Probleme und Kommunikationsschwierigkeiten, Störungen oder Streitpunkte können und sollen dokumentiert werden. Treten einmal Unstimmigkeiten bei der Abrechnung auf oder sind Unklarheiten in der Entwicklung des Schülers zu erklären, so ist das vorhandene Material eine gute Ausgangsbasis.